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Mrz 2, 2018
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Zittern bei Hunden – Zittern hilft beim Stressabbau

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Zittern ist bei Säugetieren eine natürliche Reaktion auf ein Schockerlebnis! (Dr. Ulrike Pschill) Amerikanische Studien haben bewiesen, daß wir, Menschen und Hunde, nicht nur zittern wenn uns kalt ist oder wenn wir Angst haben. Manchmal zittern wir auch vor Wut und Aufregung. Das Zittern wir bei Hunden öfters beobachtet. Dass der Hund aber auch absichtlich und bewußt zittert ist für uns völlig neu. Bis heute wird das Zittern immer noch mißverstanden. Meist wird „Angst“ in das Zittern interpretiert. Oder es wird darauf hingewiesen das dem Hund nur kalt sei. Dies kann nur eine von mehreren Möglichkeiten sein, denn es gibt verschiedene Gründe warum Hunde zittern. Ein Grund mag bei Nackthunden durchaus die Kälte sein, auch Chihuahuas zittern sehr oft auf Grund von Kälteeinflüssen, die sie nicht gewohnt sind. Ein weiteres Zittern wird bei erschöpften Hunden in etwa nach dem hetzen, übermäßigen spielen und jagen bemerkt. Hier spricht man von Muskelzittern. Meist beginnt eine Seite des Hinterlaufs zu zittern auf Grund von Überbelastung. Dabei entspannt der Hund nicht nur muskulär sondern auch mental.

Ich habe bemerkt, dass gerade Hunde die Stress haben ausgelöst durch andere Hunde, energievoll auftretende Menschen oder durch bestimmte unangenehme Situationen, mit einem der hinteren Beine stark zu zittern beginnen. Hier spricht man von Selbstheilung. Der Hund oder das Säugetier erreicht dadurch seine Balance, sein inneres Gleichgewicht wieder. Beim Menschen spielen dabei laut Dr. Pschill die Psoas Muskeln in der Körpermitte genau vor dem Kreuzbein eine große Rolle. Bei Stresssituationen ziehen sich zusammen und schützen somit die inneren Organe. Beim Hund ist es ähnlich. Muskelgruppen kehren durch das Zittern in einen entspannten Zustand zurück und das zentrale Nervensystem sendet Signale an das Hirn das der Gefahrenzustand vorüber ist. Einfach Stressabbau.

Zittern als Signal für Stress

Bei Hunden ist das deutlich sichtbare Zittern auch ein Signal für den anderen Hund oder den Menschen das er mit der jetzigen Situation überfordert ist und Stress hat. Es hilft ihm die Situation zu bewältigen und gleichzeitig ein Signal nach außen hin zu geben.

Was macht man nun wenn man bemerkt das ein Hund aus Stress beginnt zu zittern: Erstens gehört gesagt daß dieses Stresszittern eher bei Hunden auftritt, die von Haus aus ängstlich und zurückhaltend sind. Kleine Rassen machen es schon deshalb, weil alles um sie herum schon bedrohlich wirkt und sie generell vorsichtiger sind und mehr Überlebensangst haben als große Hunde.

Man versucht die Situation zu entspannen; kein direkter Blickkontakt, keinen Druck in welcher Art und Weise auch immer erzeugen, ruhig und bestimmt werden. Ich unterscheide hier auch grundsätzlich welcher Hund mir gegenübersteht: ist es ein ängstlich-aggressiver Hund dann nähere ich mich immer seitlich und rückwärts und mach mich eher klein und setze mich bewußt neben den Hund und beachte ihn kaum. Wenn das zittern nachlässt kann ich weitere Schritte unternehmen. Ist der Hund nur ängstlich und ich kann mich ihm nähern, beruhige ich ihn mit Druckmassagen in Kreisform – auch ausstreichen mit sanftem Druck Richtung Schwanz hilft sehr schnell.

Bei sehr starken und dominanten Hunden tritt dieses Zittern eher selten auf. Die Art des Beruhigens bleibt aber die gleiche – außer daß ich ihm genug Freiraum gebe und die Stresssituation einfach aussetze und warte. Hilfreich ist es wie bei fast allen Stresssituationen die Nase des Hundes ins Spiel zu bringen. Sobald der Hund einen attraktiven Duft wie z.B. den eines getrockneten Hühnerfilets oder Käse zu riechen bekommt schaltet sein Nervensystem sofort auf Entspannung und Interesse um.

autor_herbert_strauss

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