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Feb 23, 2018
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Welpenschutz – Wahrheit oder Mythos?

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Die meisten frisch gebackenen Welpenbesitzer lassen ihren tapsigen und süßen Welpen überall in der Gegend herumlaufen. Sie verschwenden keine Zeit damit sich Sorgen zu machen, dass dem Kleinen etwas passieren könnte, denn er hat ja noch Welpenschutz!

Doch existiert der Welpenschutz wirklich und hält sich jeder Hund daran?

Mit dem Begriff „Welpenschutz“ wird die Ansicht verbunden, dass der Welpe gegenüber allen anderen Hunden „Narrenfreiheit“ besitzt, d. h. dass sich der Welpe alles erlauben kann ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen.

Wie kommt es zu der weitverbreiteten Meinung, dass es den Welpenschutz überhaupt gibt? Es wurden Beobachtungen an Wolfswelpen durchgeführt und dort wurde festgestellt, dass die Wolfseltern eine schier grenzenlose Geduld gegenüber den Wolfswelpen zeigten. Erst nach einigen Wochen lernten die jungen Wölfe ihre Grenzen kennen. Diese erste Zeit, in der die Wolfswelpen sich alles erlauben durften, wurde als Welpenschutz bezeichnet. Diese Zeit dauerte aber nur bis max. zum Ende der 7. Lebenswoche.

Dieses Modell wurde auf unseren Haushund übertragen.

Wenn der Welpenschutz existiert, dann nur in der richtigen Hundefamilie (Mutter, Vater und Geschwister) und auch nur in den ersten Lebenswochen. Kommt der Welpe in seine neue Familie, ist er bereits 8 – 12 Wochen alt und der vielfach suggerierte Welpenschutz ist gar nicht mehr vorhanden. Deshalb gibt es keine Sicherheit für den jungen Hund, dass ihm von keinem anderen Hund Gefahr droht. Leicht kann es passieren, dass er von erwachsenen Hunden attackiert oder sehr heftig zurechtgewiesen wird, weil dem erwachsenen Hund das verspielte Verhalten des Welpen zu viel war. Für den jungen Hund kann das schreckliche Folgen nach sich ziehen.

Kontakt mit anderen Artgenossen ist sehr wichtig für das Hundekind, doch dieser sollte nur unter Aufsicht und mit ganzer Aufmerksamkeit und Vorsicht stattfinden. Wenn Sie nun mit ihrem Welpen spazieren gehen und einen Hundebesitzer mit einem erwachsenen Hund treffen, fragen sie genau nach, wie dessen Hund auf Welpen reagiert. Wenn Sie ein ungutes Gefühl haben, lassen Sie es sein. Sie tragen die Verantwortung für Ihr Hundebaby.

Bedenken Sie, dass sich jede Hundebegegnungen in dem Gehirn ihres Hundes festsetzt, egal ob positiv oder negativ. Wählen Sie aus diesem Grund die Begegnungen, die Ihr Welpe haben darf, mit großer Sorgfalt aus.

autor_sabrina_reichel

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