Was ist ein Pfotentarget?
Beim Pfotentarget soll der Hund mit einer oder mehreren Pfoten einen Gegenstand berühren. Dieser Gegenstand kann sehr groß sein, z.B. eine Decke und der Hund lernt mit allen vier Pfoten den Gegenstand zu berühren oder sehr klein sein, z.B. ein Untersetzer und der Hund lernt, mit genau einer Pfote den Gegenstand zu berühren.
Der Gegenstand könnte auf dem Boden liegen, aber auch an der Wand stehen, in der Hand gehalten werden oder die Hand selbst sein. Wie schon beim Nasentarget gibt es auch hier wieder unzählige Möglichkeiten.
Wofür ist das Pfotentarget gut?
Auch das Pfotentarget ist sehr vielseitig. Man kann trainieren, dass der Hund immer zu einem Target läuft und eine Pfote draufsetzt und so lange dort verharrt, bis man ihm etwas anderes sagt. Oder, dass er mit der Pfote einen Schalter betätigt oder auch die Tür schließt. Man kann üben, dass er die Pfote in die Hand gibt und dort lässt – auch wenn man diese untersucht, Krallen schneidet oder verbindet. Eine sehr schöne Übung für den Tierarzt.
Ich habe beispielsweise einem sehr ängstlichen Hund, der panische Angst davor hatte, dass man ihn an den Pfoten berührt, ein Pfotentarget mit einem Untersetzer beigebracht. Als er das gut konnte, habe ich den Untersetzer in die Hand genommen und nach und nach immer weiter nach oben geschoben, bis er mir schließlich die Pfote in die Hand gegeben hat. Also genau umgekehrt wie unten beschrieben. Funktioniert aber auch.
Auch hier gibt es wieder zahlreiche Möglichkeiten, die auch im Alltag sehr hilfreich sein können.
Wie trainiert man das Pfotentarget?
Es gibt natürlich verschiedene Möglichkeiten, ein Pfotentarget zu trainieren. Viele Hunde geben ja schon die Pfote in die Hand und bei den meisten kann man das ganz schnell trainieren. Deshalb zeige ich hier den Weg über das Pfote in die Hand geben auf und wie man daraus ein Bodentarget trainieren kann. Wenn der Hund bereits die Pfote geben kann, steigen Sie gleich bei Schritt 5 ein.
- Man hält gute Leckerli bereit. Die leere Hand hält man ganz nah an die Pfote nur wenige Zentimeter über dem Boden. Viele Hunde heben dann schon die Pfote. Natürlich gibt das sofort ein „fein“ und ein Leckerli. Sollte der Hund die Pfote nicht anheben, kann man ganz vorsichtig dran fassen. Beim ersten Zucken „fein“ und Leckerli.
- Wenn man die Hand geschickt von hinten an die Pfote hält, ist sie beim Anheben schon fast automatisch in der Hand. Immer wieder belohnen, bis man merkt, dass der Hund die Pfote bewusst hebt und in die Hand legt.
- Nach und nach kann man es dann schwerer machen und die Hand weiter weg und höher halten. Die Hand ist bereits das Sichtzeichen für Pfote geben.
- Nun kann man jedes Mal, BEVOR man die Hand hinhält, zum Beispiel „Pfote“ sagen, damit der Hund lernt, die Pfote auch ohne Hand zu benutzen.
- Wenn der Hund die Pfote zuverlässig gibt, kann man einfach einen Gegenstand in die Hand nehmen. Gut geeignet sind Tischsets oder Untersetzer. Die Hand mit dem Gegenstand so hinhalten wie zuvor die Hand und den Hund mit „Pfote“ auffordern, die Pfote zu geben. Sofort, wenn die Pfote auf dem Gegenstand landet, „fein“ und Leckerli.
- Nach und nach hält man nun den Gegenstand immer mehr Richtung Boden, bis man schließlich die Hand nicht mehr als Hilfe braucht.
- Jetzt hat man einen Bodentarget erarbeitet, den man z.B. zum Vorausschicken nutzen kann oder um seinen Hund irgendwo länger stehen zu lassen und vieles mehr.