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Mrz 7, 2018
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Mantrailing – die Königsdisziplin der Sucharbeit

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Als Nasenarbeit bezeichnet man alle Beschäftigungsmöglichkeiten mit Hunden, bei denen es darum geht, etwas zu erschnüffeln – also die Nase gezielt einzusetzen.

Die Begeisterung fürs Schnuppern ist den meisten Hunden in die Wiege gelegt. Der Geruchssinn ist beim Hund um ein vielfaches besser ausgeprägt als beim Menschen. Dennoch ist Nasenarbeit auch für den Hund anstrengend und eine sehr auslastende und vor allem artgerechte Beschäftigung.

Mantrailing ist Sucharbeit

Der Begriff des Mantrailing bezeichnet die Sucharbeit des Hundes nach einem verschwundenen Menschen oder auch eines Tieres anhand dessen individueller Geruchsspur. Dabei verfolgt der Hund die Geruchspartikel der zu suchenden Person. In der Minute verliert ein Mensch etwa 40.000 solcher Geruchspartikel. Die Geruchsaufnahme erfolgt gezielt über einen Gegenstand der gesuchten Person. Danach arbeitet der Hund den Trail selbstständig an Geschirr und langer Leine aus. Die Schwierigkeit: alle anderen (Stör) Gerüche müssen vom Hund ständig ausgefiltert werden. Hinzu kommen noch Witterungseinflüsse die das Verfolgen einer Spur sehr schwierig gestalten können- Wind, Trockenheit und Hitze sowie Verwirbelungen durch Autos u.v.m. machen die Personensuche zu einer anspruchsvollen, aber auch spannenden Aufgabe. Für den Hundeführer gilt es den Hund bei seiner Suche nicht zu behindern, bei Bedarf zu unterstützen und auf die Signale des Vierbeiners zu achten. Zwischen den Teampartnern entsteht so eine eigene „Trailsprache“, je mehr der Hund wahr nimmt, dass auf seine Signale geachtet wird, desto mehr nützt er sie um zu kommunizieren.

Mantrailing ist Teamarbeit

Mantrailing ist Teamarbeit der besonderen Art. Es ist eine sinnvolle, konzentrierte, abwechslungsreiche Aufgabe, die die Bindung zwischen Hund und Halter stärkt. Der Hund wird angeregt selbstständig zu arbeiten und erlernt dabei neue Problemlösungsstrategien. Für den Menschen bedeutet Mantrailing vor allem: sich verlassen lernen auf die Hundenase, Vertrauen zum Partner Hund entwickeln, das richtige „Auslesen“ der Körpersprache des eigenen Hundes, kein Korrigieren sondern Hilfestellung geben, Geduld, beglückende Momente und gemeinsam erreichte Erfolge.

Als Beschäftigungsmöglichkeit eignet sich Mantrail für beinahe jeden Hund, der gerne auf Menschen zu geht und Gefallen an Nasenarbeit findet. Eine Besonderheit stellen Theratrails dar, darunter versteht man therapeutisches Trailen. Hunde die Probleme im Umgang mit Alltagssituationen und Scheu vor Menschen haben lernen dabei über die Brücke der Nasenarbeit Vertrauen zu fassen und Situationen entspannter entgegen zu treten. Sobald ein Hund genügend Suchappetenz, also Freude am Suchen von Personen, entwickelt hat können Trails so angelegt werden, dass der Hund sich durch ungewohnte Situationen „hindurchschnüffelt“ und lernt diesen mit mehr Gelassenheit zu begegnen.

Voraussetzungen für Mantrainling

Grundvoraussetzungen fürs Trailen sind zum einen die eigene Fitness denn mitunter können Trails auch ganz schön anstrengend werden. Vorsicht ist geboten bei Hunden mit Herzerkrankungen und Ellenbogenprobleme (das Gewicht des Hundes liegt beim Trailen auf den Vorderläufen). Da es sich beim Mantrail um eine nicht zu unterschätzende Leistung des Hundes handelt ist es von großer Bedeutung das

Training langsam aufzubauen, die Schwierigkeitsgrade schrittweise zu steigern und den Hund nicht zu überfordern. Wer Interesse am Trailen hat sollte sich möglichst einer regelmäßig trainierenden Gruppe anschließen und eine voraus gehende Grundschulung besuchen, in welcher die ersten Schritte gesetzt und der Hund „angetrailt“ wird. Dann steht dem gemeinsamen Abenteuer der Personensuche nichts mehr im Wege!

autor_andrea_wiesner

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