Auf den eigenen Namen zu hören ist eines der ersten Dinge, die ein Hund lernen sollte, damit Sie in allen möglichen verschiedenen Situationen seine Aufmerksamkeit erlangen können. Aber erfahrungsgemäß kann auch der ein oder andere Hund, der schon länger bei seinen Besitzern lebt, mal wieder eine kleine Auffrischung brauchen.
Nicht selten schleicht es sich ein, dass man wie am Fließband „Bello, Beeeellooo, BEEEELOOOOOO!“ ruft und der Hund zeigt aber keine Reaktion. Das ist nicht nur für den Hundebesitzer frustrierend, auch der Hund ist davon recht schnell genervt und beginnt seine Menschen vollkommen auszublenden und zu ignorieren.
Vorüberlegungen
Zunächst einmal ist eine rein menschliche Sache. Kein Hund würde den anderen mit Namen ansprechen und erwarten, dass er auch noch darauf reagiert. „Ey Bello“ kommt in „hündisch“ eher selten vor :)
Unsere Hunde müssen es also erst lernen: „Dein Name bedeutet, ich will was von Dir„.
Beachten Sie dabei: Auch Emotionen werden gelernt
In unserem Alltag wollen wir ganz unterschiedliche Dinge von unserem Hund und dabei schleicht es sich sehr häufig ein, dass wir die Hunde überwiegend dann mit Namen ansprechen, wenn etwas für ihn Unangenehmes kommt. Wir Rufen die Hunde nämlich meist dann, wenn wir mit Ihnen zum Tierarzt wollen, Ihnen Dreck aus dem Fell ziehen wollen, Zecken entfernen, das Geschirr nochmal etwas fester machen wollen, die Augensalbe verabreichen wollen usw.
Das häufige Ergebnis davon? – Richtig! Unser Hund ist genervt von uns und hat schon ein „aaarrghhh“ Gefühl im Kopf, wenn er uns nur rufen hört. Machen Sie doch zuhause mal den „Familientest“: Sprechen Sie ihre Kinder / Partner / Freunde mal vorwiegend dann an, wenn sie den Müll runter bringen oder Getränkekisten schleppen sollen. Schon nach einigen Wiederholungen werden sich dort ähnliche Reaktionen breit machen und sie werden vermutlich ein „Was willst du denn jetzt schon wieder?“ zu hören bekommen.
Es richtig machen – aber Wie?
Unser Ziel ist ein Hund, der sich beim Ertönen seines Namens möglichst freudig UND schnell zu uns umdreht und zwar ohne weiter darüber nachzudenken. Wie immer, spielen auch hier sicherlich mehrere Faktoren eine Rolle, aber anbei finden Sie eine kleine Übung für den Anfang:
- Bereiten Sie eine Handvoll Goodies vor
- Verstauen Sie die Goodies so, dass Sie sie gut erreichen können, diese aber nicht direkt sichtbar sind
- Sprechen Sie den Hund zuhause an und sobald er sich umdreht, loben Sie überschwänglich (auch Markersignale wie der Clicker können hier hervorragend eingesetzt werden)
- Greifen Sie zu den verstauten Leckerlies und werfen Sie ihm welche zu
- Generalisieren Sie diese Übung, in dem Sie sie an verschiedenen Orten wiederholen und sie auch in den Spaziergang integrieren
- Wenn ihr Hund einmal nicht reagiert, ärgern Sie sich nicht! Nehmen Sie es sportlich und versuchen dennoch die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen
Die Übung sollte Spaß machen!
Rufen Sie den Hund auch immer mal wieder dann, wenn die Ablenkung gerade nicht besonders groß ist und er motiviert genug ist, sich für ein Goodie oder ihr Lob umzudrehen. Stellen Sie sich vor, sie würden die „Batterien aufladen“ um sie im Erstfall verwenden zu können. Außerdem soll die Übung Hund UND Halter Spaß machen und ganz nebenbei die Bindung vertiefen.
Viel Spaß beim Üben wünscht Ihnen…