Der Abruf ist das wichtigste Grundkommando, das wir den Welpen beibringen können. Deshalb sollte es täglich und in jeglichen Situationen geübt werden.
Die Welpen haben einen natürlichen Folgetrieb, den wir hierfür nutzen können. Der Folgetrieb „zwingt“ den Welpen dazu, uns bis ca. zur 12. Woche
hinterherzulaufen. Nutzen Sie diese Zeit, um dem Hund zu zeigen, dass es das Beste überhaupt ist, zu uns zu kommen. Loben Sie ihn also mehr als ausgiebig, wenn er Ihnen entgegenläuft und empfangen ihn mit offenem Armen und einem Leckerchen.
Um den Abruf für den Hund interessant zu gestalten, sollten Sie häufig in die Hocke gehen. Rufen Sie ihn mit freundlicher hoher Stimme. Erst den Namen, um seine Aufmerksamkeit zu wecken und dann ein „Komm“ oder „Hier“!
Wichtig: der Name wird nur genutzt, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, das Kommando sagt dem Hund, was er machen soll.
Um die Aufmerksamkeit zu wecken, können Sie in die Hände klatschen, ihn rufen mit einem „xxx, komm“ oder „xxx, hier“. Sobald er anfängt, sich in Ihre Richtung zu bewegen oder Sie auch nur anzuschauen, bestätigen Sie es sofort mit einem Lob. Also Sie rufen „xxx, komm“, der Hund schaut oder setzt sich in Bewegung und Sie loben sofort, mit dem passenden Kommando: „Fein, komm schnell, komm“. Ist der Welpe bei Ihnen, geben Sie ihm, bis der Abruf zuverlässig klappt ein Leckerchen. Mit der Zeit bekommt er dann nur bei jedem zweiten, dritten oder vierten Mal eins, bis man ganz auf das Futter verzichten kann und ein verbales Lob ausreicht.
Sollte der Hund auf Ihr Rufen und Klatschen nicht reagieren, drehen Sie ihm den Rücken zu und entfernen sich von ihm. Rufen Sie währenddessen vereinzelt, so dass er merkt, die Stimme entfernt sich immer weiter und Sie warten nicht auf ihn. Behalten Sie ihn beim Weggehen im Auge und bestätigen Sie sofort, jeden Ansatz in Ihre Richtung.
Um den Abruf möglichst häufig zu einem positiven Ergebnis führen zu könne, achten Sie bitte darauf, in welcher Situation Sie den Welpen rufen. Wenn er ganz vertieft in ein Spiel oder die Entdeckung seiner Umgebung ist, warten Sie bis er kurz innehält, den Kopf hebt oder die Ohren spitzt. Dann ist er wieder aufnahmefähig und überhaupt erst in der Lage auf Sie zu reagieren. Im Spiel sind Augen und Ohren so bei der Sache, dass Ihre Stimme häufig nicht zu ihm durchdringt. Nutzen Sie daher immer die Chance zwischendurch. Sonst lernt der Welpe Ihre Rufe zu ignorieren.
Sollte das Rufen und Weggehen nichts bewirken, holen Sie den Welpen ab. Korrigieren Sie ihn mit einem „Nein, komm“ oder „Nein, hier“! Leinen Sie ihn kurz an und nehmen ihn mit. So lernt er, dass es ihm den Nachteil der Leine und die Spielunterbrechung bringt, wenn er nicht reagiert. Geben Sie ihm nach einigen Schritten die Möglichkeit eine Übung zu machen, die er gut kann, z.B. ein „Sitz“, loben ihn dann und leinen ihn wieder ab. So ist auch diese Situation positiv beendet worden. Und Sie können es wieder versuchen!