Hallo Ihr liebe Leute,
ich hoffe bei euren Hunden sind noch alle Pfoten dran! Nicht, dass Ihr sie „abgeguckt“ habt. Da will ich euer Augenmerk doch gleich mal auf das letzte Körperteil richten, was noch zu besprechen wäre: Der Kopf. So ein Hundekopf besteht aus vielen Teilen, die jeder für sich und in Kombination ganz viel zu erzählen haben. Ich fang dann mal bei den Ohren an. Da gibt es Spitzohren, Hängeohren, Schlappohren, Knickohren und vielleicht habt Ihr auch schon mal ein Schlitzohr getroffen. Letzteres ist auch ein sehr interessanter Typ, lässt sich aber schwer beschreiben. Allen anderen Ohren ist gemeinsam, dass sie äußerst beweglich sind. So kann ich, wenn Ihr genau hinschaut meine kleinen Schlappohren, genau wie meine Kumpels mit den anderen Ohren, aufstellen, um etwas besser zu hören. Und wenn ich etwas besser hören will, was bin ich dann? Na? Genau! Aufmerksam bin ich dann. Da habt Ihr also schon mal das erste Signal: Ein Hund, der seine Ohren hochgestellt hat, der ist aufmerksam.
Dieses Aufstellen sieht bei mir ein bisschen so aus, als wollte ich meine Ohren nach oben schieben. Bei den Hunden mit den spitzen Ohren sieht man das Aufstellen sehr viel deutlicher. Bei denen kann man auch sehr schön sehen, wie sie das ganze Ohr sehr weit drehen können, um es genau in die Richtung auszurichten, aus der das Geräusch kommt. Dazu haben stehen Ihnen 17 Muskeln (pro Ohr) zur Verfügung. All das kann ich mit meinen Ohren auch machen, Ihr könnt es halt nur nicht so gut sehen. Wenn ich ehrlich bin, dann sind die Kollegen mit den stehenden Ohren klar im Vorteil. Da kann jedes Geräusch direkt ins Ohr gelangen, ohne erst an dem Vorhang vorbei zu müssen. Aber wenn Ihr jetzt meint, dass ich deshalb eventuell so schlecht hören könnte wie Ihr, dann schmeiß ich mich doch gleich wieder vor Lachen in die Ecke. Ihr könnt euch ja gar nicht vorstellen, wie taub Ihr seid! Selbst der alte Ben, hört noch viel besser als Ihr, obwohl die viele Schwimmerei ihm die eine oder andere Ohrenentzündung beschert hat, worunter nach und nach seine Trommelfelle etwas gelitten haben.
Ganz unabhängig vom Hören – naja, vielleicht nicht ganz, aber ziemlich -, zeigen euch meine Ohren auch, in welcher Stimmung ich mich denn gerade in diesem Moment, in dem Ihr hinguckt, befinde. Und das geht so: Sind meine Ohren nach hinten gestellt, so als wenn mir gerade der Wind mit Stärke 10 von vorn ins Gesicht blasen würde, dann hab ich tierischen Schiss vor irgendetwas. Hängen sie einfach so an mir herunter bin ich so gelassen wie meistens. Stell ich sie auf, bin ich interessiert und neugierig wie immer. Und stell ich sie nach vorn, dann bin ich so zornig wie selten. Und da erklärt sich dann auch das „naja, vielleicht nicht ganz, aber ziemlich“: Denn wen ich meine Ohren so stelle, dann sind sie natürlich immer auch in Richtung meines Gegners gerichtet. Das kann ein Hund sein, ein Gartenschlauch, ein Mensch oder einfach nur ein Geist oder was weiß ich was. Aber, durch die nach vorn gerichteten Ohren höre ich sofort, wenn mein Gegner sich bewegt, oder irgendwas anderes tut, was er dann später jämmerlich bereut.
So und jetzt wisst Ihr auch, warum Ihr eure Ohren nicht bewegen könnt. Weil es euch nämlich sowieso nichts nützen würde. Was nützen Pedale an einem Fahrrad, das keine Räder hat? Eben!
Euer Bertie
© Hundeschule WIR2 | Autor: Ralf Lindner | Vervielfältigung nur zum privaten Gebrauch | Veröffentlichung in jeglicher Form nur nach schriftlicher Genehmigung | Mehr zu „Bertie“ findet Ihr auf www.bertie-der-terrier.de und www.hundeschule-wir2.de